Körperscham im Sommer: Wie ich gelernt habe, mich im Bikini zu zeigen
- Mina

- 17. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

„Ich habe mir selbst jahrelang verboten, ins Schwimmbad zu gehen.“
Nicht, weil ich kein Wasser liebe. Nicht, weil ich keine Freude daran gehabt hätte, mit Freunden am See zu liegen. Sondern, weil ich mich selbst verurteilt habe.
Scham. Selbsthass. Angst, gesehen zu werden. Das waren meine ständigen Begleiter, wenn ich nur an Bikini, Badeanzug oder Sommerkleider dachte.
Wenn der eigene Körper zum Gefängnis wird
Sommer bedeutete für viele Leichtigkeit, Sonne, Freiheit. Für mich bedeutete er jahrelang das Gegenteil: Verstecken.
Ich habe meine Oberarme gehasst.
Meine Oberschenkel voller Dellen, die Cellulite.
Mein Lipödem, das meinen Körper schwerer und unproportionierter machte.
Alles schrie in mir: „So darf dich niemand sehen. So will ich nicht, dass mich jemand sieht!“ Und diese innere Stimme war lauter als jedes Lachen, lauter als jede Freude.
Ich habe es gehasst, im Bikini im Schwimmbad zu sein. Es fühlte sich an wie eine Vorführung, als würde mein Körper auf dem Präsentierteller liegen und alle würden nur darauf warten, ihn zu verurteilen.
Dabei war es nicht „die anderen“. Es war ich selbst. Meine Gedanken. Meine gnadenlose Selbstkritik an mir.
Therapie, Körperarbeit und trotzdem Scham
Ich habe unzählige Stunden in Therapien verbracht. Körperarbeit, Übungen, jahrelange Arbeit mit meinem Selbstbild. Und ja, vieles hat geholfen. Ich habe gelernt, bewusster mit mir zu sein. Ich habe gelernt, mich zu spüren.
Aber ein innerer Widerstand war lange noch da. Denn jahrelange Scham verschwindet meist nicht mit einem einzigen Aha-Moment. Sie nistet sich ein. Sie macht klein. Sie raubt Freude.
Und selbst nach Jahren Körperarbeit war der Gedanke, im Bikini am See zu sitzen, oder mit einem Trägertop in die Stadt zu gehen, für mich eine innere Zerreißprobe.
Der Wendepunkt: Farbe, Stil und Sichtbarkeit

Was sich wirklich verändert hat, war etwas, das ich lange unterschätzt habe: mein Wissen über Farbe und Stil.
Ich habe verstanden, welche Farben meine Haut zum Strahlen bringen.
Ich habe gesehen, wie die richtigen Schnitte meinen Körper nicht verstecken, sondern in Balance bringen.
Ich habe gespürt, dass Kleidung nicht Tarnung sein muss, sondern Ausdruck.
Das war kein schneller Zauber. Es war ein Prozess. Doch mit jedem Top, das ich trug, auch wenn es Träger hatte und meine Arme zeigte. Mit jedem Kleid, das nicht schwarz war, sondern Farbe hatte. Mit jedem Sommer, in dem ich mutiger wurde.
Letztes Jahr habe ich angefangen, Trägertops zu tragen. Ganz zaghaft. Dieses Jahr? Fast ausschließlich. Und ja, meine Arme sind noch dieselben. Meine Oberschenkel auch. Doch meine Haltung ist eine ganz andere.
Selbstbewusstsein im Bikini – ein neues Lebensgefühl

Heute gehe ich an den See. Nicht mehr im langen Shirt. Nicht mehr mit dieser ewigen Frage: „Was denken die anderen?“ Sondern mit dem Gefühl: „Es ist mein Leben. Mein Körper. Meine Freiheit.“
Nein, ich fühle mich nicht immer zu 100 % wohl. Aber ich habe aufgehört, die Scham entscheiden zu lassen, wie ich mein Leben lebe.
Und das ist der größte Unterschied. Denn Scham hält uns nicht nur von Bikinis ab, sie hält uns von Momenten ab, von Lachen, von Erlebnissen, von purer Lebensfreude.
Meine Botschaft an dich

Vielleicht erkennst du dich in meinen Worten wieder. Vielleicht hast auch du Körperstellen, die du am liebsten unsichtbar machen würdest. Vielleicht kennst du die Scham im Sommer, wenn alle Welt scheinbar leicht und unbeschwert im Freibad liegt.
Dann möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein. Und du musst dich nicht länger verstecken.
Farbe und Stil sind nicht oberflächlich. Sie sind Werkzeuge, die dir helfen können, dich zu zeigen. Mutiger. Selbstbewusster. Freier.
Denn wenn du dich in deiner Kleidung und deinen Farben wiederfindest, dann verändert sich nicht nur dein Spiegelbild. Dann verändert sich dein Leben.
Warum ich das teile
Neulich habe ich in meiner Instagram Story erzählt, dass ich früher nie Träger-Tops getragen habe. Und ich habe so viele Rückmeldungen bekommen von Frauen, die gesagt haben: „Mina, das hat mich so ermutigt. Ich habe sofort darüber nachgedacht und angefangen, es auch auszuprobieren.“
Das hat mich tief berührt. Denn genau darum geht es: Scham loslassen, mutiger werden, ins Leben gehen.
Meine Einladung an dich

Wenn du dich selbst ständig verurteilst, wenn du Kleidung meidest, die dir eigentlich gefällt, frag dich: Wofür halte ich mich zurück? Wo verbiete ich mir zu leben?
Vielleicht ist es Zeit, dir selbst wieder die Erlaubnis zu geben. Denn dein Leben wartet nicht, bis du „perfekt“ bist. Es wartet darauf, dass du dich zeigst, genau so, wie du bist.
Dein nächster Schritt
Vielleicht erkennst du dich in meinen Worten wieder. Vielleicht hast auch du schon Momente erlebt, in denen du dich lieber versteckt hättest, anstatt dich frei zu zeigen. Und vielleicht sehnst du dich danach, das endlich hinter dir zu lassen.
Farbe und Stil sind ein wundervoller Schlüssel, doch mein Weg hat mir gezeigt: Es braucht manchmal mehr. Deshalb arbeite ich nicht nur mit Farb- & Stilberatung, sondern auch mit Körperarbeit und kunsttherapeutischen Methoden. So begleite ich Frauen dabei, Scham zu lösen, ein neues Körperbewusstsein zu entwickeln und ihr Strahlen wirklich zu verkörpern.
Ob du also noch nie eine Farbberatung hattest, deine Farbwelt bereits kennst oder spürst, dass es tiefer gehen darf, ich hole dich dort ab, wo du gerade stehst.
Wenn du bereit bist, deine Scham loszulassen und dich frei, selbstbewusst und sichtbar zu fühlen, dann lass uns in einem Kennlern-Call sprechen und schauen, wie ich dich begleiten kann.
Trau dich und sei mutig, ich bin gespannt was sich bei dir alles verändert kann,
Deine Mina



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